Männertanzturnier in Inden 2015

Wer Tanz, Grazie und Festzelt-Stimmung liebt, fiebert das ganze Jahr auf ein Event hin: das Männertanzturnier in Inden. Wie schon vor zwei Jahren hat es sich die leselink.de-Redaktion deshalb nicht nehmen lassen, dieser Verantstaltung am vergangenen Freitag beizuwohnen und sich von 1a-Rahmenprogramm, einer lokalen Moderatoren-Größe, anheizender Musik und natürlich 10 schmucken Männerballett-Gruppen aus der Region verzaubern zu lassen.

Highlight folgte auf Highlight

Der erste Knaller war der Auftakttanz der Traumtänzer von Inden, die zwar außer Konkurrenz, aber mit umso mehr Hingabe tanzten. Sie hatten sich das in diesem Jahr bevorstehende 25jährige Jubliläum der Deutschen Wiedervereinigung zum Motto gemacht und wussten vor täuschend echt wirkender Mauer-Kulisse und in schmucken schwarz-rot-goldenen Pailletten-Fracks mit zackigen Moves und einer emotionalen Story zu begeistern.

Unter den 10 teilnehmenden Gruppen des Turniers fielen unter anderem die Gewinner des diesjährigen Männertanzturniers in Güsten positiv auf: Vor aufwendiger London-Kulisse und irren Sherlock- und Queen’s Guards-Kostümen überzeugte die Truppe nicht nur dramaturgisch, sondern auch tänzerisch. Eine weitere Gruppe hatte sich zur diesjährigen Oscar-Verleihung eine Choreo ausgedacht, die am Ende mit einem eigenen Mann in Gold gekrönt wurde. Auch die mit Steckenpferden bestückten Cowboys in ihren rotblau karierten Hemden gaben ein – vermutlich vor allem für die anwesenden Damen – sehr ansehnliches Bild ab. Und dann gab es da noch eine Gruppe namens Tanzbärchies, die sich als Iren ausgab und von denen man zunächst annahm, sie würden einfach nur zu Musik auf der Bühne Bier trinken. Schließlich beeindruckten sie dann aber durch eine bemerkenswerte Gesangseinlage (“Can’t Say No” von Rae Garvey) und boten später im charmanten Freestyle-Modus und sicherlich gewollt asynchron eine Art Riverdance.

Pokal für die Beste Musik

Das Beste kommt zum Schluss

Am schwersten bei so einem Turnier hat es bekanntlich die Gruppe, die als letztes auftritt, denn ihre Mitglieder müssen nicht nur über mehrere Stunden hinweg eine gewisse Spannung halten, sondern sich auch noch beim Genuss von alkoholischen Durstlöschern bis zum Auftritt zurückhalten. In diesem Jahr hatte das Los des letzten Startplatzes die Jungs der KG Altstädter Blau-Wiess Horrem getroffen. Doch anstatt sich von diesem Schicksal die Motivation verderben zu lassen, zeigte diese Truppe schmucker Herren, was Männerballett im besten aller Fälle wirklich ausmacht: Statt auf pompöse Kulissen und Aufmerksamkeit heischende Show und Kostüme zu setzen, zeigten die Blau-Weißen professionell und dennoch stimmungsvoll, was Tanzen heißt. Wie bei keiner der anderen Gruppen zuvor stimmte hier nicht nur jeder Schritt des Einzelnen, sondern dankenswerterweise auch die Synchronität der Gruppe. Die Männer strotzten nur so vor Ausstrahlung und Körperspannung und setzten immer wieder Höhepunkte durch Hebefiguren. Absolutes Highlight: eine Drehfigur, bei der sich vier Herren miteinander so schnell drehen, bis zwei von ihnen dank Zentrifugalkraft abheben (diese Figur hatte zuvor eine der anderen Gruppen wesentlich weniger erfolgreich versucht). Aus unerfindlichen Gründen schafften es die Herren leider nicht auf einen der ersten drei Plätze, wurden jedoch immerhin mit dem Pokal für die Beste Musik ausgezeichnet.

Da nach dem Männertanzturnier bekanntlich vor dem Männertanzturnier ist, freuen wir uns schon aufs nächste Jahr und sind uns sicher, dass die Jungs der KG Altstädter Blau-Wiess Horrem dann weitere Pokale abräumen.

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